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Aussagen und Meinungen
- Im Wahlkampf kündigte Bürgermeister Andreas Magg eine Neukalkulation der Fernwärme an.
Im Folgenden veröffentlichen wir Meinungen und Aussagen, die wir zum Thema gesammelt haben. Diese Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Erweiterungen von allen Seiten sind willkommen.
Leserbriefe zur Fernwärmeabrechnung 2010
In mehreren Leserbriefen haben sich Betroffene zu Wort gemeldet und zu den Aussagen der Gemeinde Olching Stellung genommen.
Hier der Leserbrief von Marius Herreiner, abgedruckt in der SZ vom 13.05.2011:
Die im genannte Artikel zitierten Aussagen von Herrn BGM Magg zeichnen sich durch eine Gemeinsamkeit aus - sie bedürfen einer Gegendarstellung. Im letzten Kommunalwahlkampf wurde von Ihm versprochen, dass er sich für eine Verbesserung der Fernwärme-Konditionen einsetzen werde. Als Bürgermeister hat Herr Magg im Jahr 2008 einen Arbeitskreis zu diesem Thema gegründet und die Ergebnisse dieses Arbeitskreises sind in zwei Briefen an die FW-Kunden nachzulesen. Tenor der Briefe: die Vorschläge müssen nur noch durch die Gremien, dann tut sich was an den Bedingungen. Datum der Briefe - März und August 2009. Bis heute ist nichts geschehen.
Auch der Verweis auf ein Gutachten vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband kann nicht ernst gemeint sein - dieses von der Gemeinde bezahlte Gefälligkeitsgutachten ist so "profund", dass es bis heute nicht veröffentlicht wurde. Man darf sich fragen weshalb.
Weiter argumentiert BGM Magg, die FW-Preise seien kostengünstig, da selbst die als kostensensibel bekannte Firma Aldi in Bergkirchen FW-Kunde ist. Dies ist für die Bürger im Schwaigfeld ohne Relevanz. Gerne hätte auch wir den Sonder-/Großkundenpreis von Aldi in Bergkirchen. Störend an diesem Beispiel ist ausserdem, dass Herr Magg hier einfach ein Statement von Herrn König (Vorstand GFA) bei der letzten BüSch-Versammlung übernimmt. Wünschen würde ich mir, dass Herr BGM Magg in Zukunft selbst die Argumente abwägt und nicht die vorgegebenen, unsinnigen Argumente Dritter verwendet.
Die zermürbendste Aussage folgt jedoch im letzten Teil des Artikels. Die Koppelung einer Preissenkung an die Erhöhung des Anschlusswertes, etwa durch die Anbindung des neuen Gewerbegebietes, kommt den "Durchhalteparolen" gleich, die die Schwaigfelder seit gut 10 Jahren kennen und die in wechselnder Besetzung des BGM-Amtes erneuert werden. Wie schade, wenn die gewählten Volksvertreter in diesen Jahren nicht mehr als Lippenbekenntnisse zustande bringen und Gerichtsentscheidungen notwendig sind, damit sich etwas an dieser ungerechtfertigten Situation ändert. Aber vielleicht ist dies ja alles nur reine Taktik.
Marius Herreiner, Olching
Hier der Leserbrief von Michael Riedl, abgedruckt in der SZ vom 16.05.2011:
Die Ausführungen zum Thema Fernwärme der Gemeinde Olching sind für Immobilienfachleute nicht nachvollziehbar. Als Hausverwaltung verfügen wir über langjährige Daten zum Energieverbrauch und Energieträgern in Wohnungen und Häusern. Gerade hier wird mit sehr spitzer Feder im Interesse der Bewohner gerechnet. Ein Vergleich mit einem großen Gewerbetreibenden ist wohl eher nicht besonders zielführend, man beachte nur die Badehäufigkeit im Aldi. Aus langjähriger praktischer Erfahrung und mit realen Geldbeträgen gerechnet ist die Fernwärme in Olching mit weitem Abstand die teuerste Energie. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist eine dezentrale Wärmepumpe deutlich positiver als eine Fernwärmeproduktion die einige Kilometer vom Verbraucher entfernt ist.
Michael Riedl, Olching
Hier der Leserbrief von Susi Stoppert, abgedruckt in der SZ vom 17.05.2011 in leicht gekürzter Form:
Auch wenn im Gutachten zur Fernwärme, das von der Gemeinde Olching in Auftrag gegeben wurde, etwas anderes steht - die Realität zeigt leider, dass die Fernwärmekunden finanziell gesehen bestraft werden für ihr nachhaltiges Handeln. Dass die Olchinger Fernwärmetarife mittlerweile ca. 40% über dem bayerischen Durchschnitt liegen (nachzulesen bei BüSch), ist der Grund, warum es nicht gelingen mag, in wünschenswertem Maße Neukunden für die Fernwärme zu gewinnen. Die von Bgm. Magg angeprangerte “Informationspolitik” von BüSch ist lediglich die Antwort auf diese gemeindliche Misere, und nicht der Grund dafür. Es ist verblüffend, wie Bgm. Magg diese Sachlage so geschickt umzudrehen vermag, dass plötzlich die Gemeinde Olching in der Opferrolle zu sein scheint. Die wahren Opfer sind jedoch die Olchinger Fernwärmekunden, manche schon mehr als 10 Jahre lang. Denn sie zahlen überhöhte Fernwärme-Preise an ihre Gemeinde - mit steigender Tendenz -, und das, obwohl sie einen beachtlichen Umweltbeitrag leisten. Man sollte meinen, dass Umweltbewusstsein eigentlich belohnt werden müsste, und nicht bestraft.
Mit dem großen Versprechen der attraktiveren Preisgestaltung konnte Bgm. Magg im Wahlkampf punkten und im Olchinger Schwaigfeld viele Wähler für sich gewinnen. Gehalten hat er sein Versprechen allerdings nicht. Es wird seit Jahren verzögert, vertröstet und hingehalten - es ändert sich definitiv nichts. Lieber wird in Prozessen Geld verbrannt. Aldi ist ein sehr gutes Beispiel für die unfairen Fernwärmepreise, denn der “Preisfuchs” Aldi wird sich vermutlich nicht auf dieselben unangemessenen Preise eingelassen haben, welche die Schwaigfelder Bürger bezahlen müssen.
Abschließend möchte ich klar stellen, dass man sehr wohl durch andere regenerative Energien viel Geld sparen kann. Vor über 1 Jahr bin ich von Fernwärme auf das Heizen mit Wärmepumpe umgestiegen. Seitdem sind meine Heizkosten im Jahr um ca. EUR 1.000,– gesunken. Der Umstieg lohnt sich also schon nach wenigen Jahren, abgesehen von der gewonnenen Unabhängigkeit von der Gemeinde. Und man darf nicht vergessen: Eine Fernwärme-Übergabestation muss auch für teures Geld ersetzt werden, wenn sie nach Jahren den Geist aufgibt.
Leserbrief von Henning Upmeyer, abgedruckt in der SZ vom 13.05.2011:
In diesem Bericht fallen drei sich widersprechende Aussagen auf: "Der Jahresabrechnung 2010 liegt die Bindung an den Ölpreis zugrunde." Und: "Der Bundesgerichtshof hat entschieden, daß die Ölpreisbindung unzulässig ist, wenn die Wärme nicht aus Öl gewonnen wird." Und: Die Olchinger Fernwärme ist ein Abfallprodukt der Müllverbrennung in Geiselbullach." Anscheinend beruft sich die Gemeinde Olching darauf, daß der Bundesgerichtshof nicht ausdrücklich gesagt hat, daß sein Urteil auch für Olching gilt, und erwartet, daß das erst durch ein Verwaltungsgerichtsurteil bestätigt werden muß. Diese grundsätzliche Rechtsauffassung läßt die Olchinger Bürger auch in anderen Fällen nichts Gutes erwarten.
Hier noch ein Leserbrief von Ilona und Per Dahmen, abgedruckt in der SZ vom 24.05.2011:
Wie schön, dass ALDI die Fernwärme zu günstigen Konditionen bekommt. Leider wurde uns eine solche nicht angeboten. Das Gegenteil ist der Fall. Von Jahr zu Jahr stiegen die Preise.
Laut Bürgermeister Magg muss der Kundenstamm erst ausgebaut werden um günstige Preise anbieten zu können. Wie lange noch? Wir warten bereits mehr als 10 Jahre. Ich habe den Glauben daran verloren. Im Übrigen lässt sich der Kundenstamm sehr schnell ausbauen, wenn man jetzt günstige Preise anbietet.
Denkt Bürgermeister Magg, dass die Bürger Schwaigfelds nicht rechnen können? Wir haben lange genug auf die Versprechungen Maggs gewartet und sind Ende 2009 auf Wärmepumpe umgestiegen. Seitdem haben sich die Kosten für Warmwasser und Heizung um ca. 2/3 reduziert und mit dieser dramatischen Preissteigerung der Fernwärme um 18%, verkürzt sich die Amortisierungszeit erheblich.